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Verhaltensforschung:Warum bei Bonobos die Frauenpower siegt

Wer größer und stärker ist, hat die Macht?! Nö! Bei Bonobos ist das nicht so. Die weiblichen Menschenaffen entscheiden, mit wem sie sich paaren wollen und suchen sich bei frisch erlegter Beute das Beste raus. Die eigentlich stärkeren Männchen müssen warten. Ein ungewöhnliches Phänomen - bei den meisten Säugetierarten setzen sich die stärkeren Männchen durch. Also, wie machen das die Bonobo-Weibchen? Eine Forschungsgruppe vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie hat sich genau an diese Frage gemacht - und kann jetzt erste Ergebnisse liefern.
Bonobo Weibchen
Bei den Bonobos haben die Weibchen die Macht - weil sie zusammenhalten.
Quelle: Imago/Pond5Images

So setzen sich die Weibchen durch

Die Forschenden beobachteten über 30 Jahre lang sechs freilebende Bonobo-Gruppen in der Demokratischen Republik Kongo, dem einzigen Land, in dem Bonobos in freier Wildbahn leben. Dabei zählten sie ganze 1.786 Konflikte zwischen Männchen und Weibchen - von denen 1.099 von den Weibchen gewonnen wurden. Der Grund: Die Macht der Weibchen kam vor allem durch ihre gute Zusammenarbeit! Auch Weibchen, die nicht zusammen aufgewachsen oder verwandt waren, hielten gegen die Männchen zusammen.
Und das funktioniert etwa so: Ein Männchen versucht zum Beispiel ein Junges zu verletzen. Innerhalb von Sekunden ohrenbetäubendes Schreien - gleich mehrere Weibchen greifen das Männchen an. Warum ausgerechnet Bonobo-Weibchen diese Allianzen bilden, muss noch weiter erforscht werden. Aber fest steht: Bei unseren nächst ähnlichen Verwandten im Tierreich verbünden sich Weibchen gegen die Macht der Männchen.

Bonobos bilden Sätze

Bei der Zusammenarbeit hilft Bonobos vor allem eines - ihre Sprache. Auch die haben Forschende im Kongo näher untersucht. Das Ergebnis: Bonobos bilden ähnlich wie Menschen Sätze! Dazu untersuchten die Forschenden Lautäußerungen und Lautkombinationen der Menschenaffen - sie erstellten also eine Art Bonobo-Wörterbuch. Das Ergebnis: Bonobos kombinieren einzelne Rufe zu Kombinationen, die eine bestimmte Bedeutung haben. Das zeigt, dass nicht nur Menschen Laute so zusammenfügen können, dass daraus Sätze mit einem eigenen Sinn entstehen. Das ist ein wichtiger Schritt, die Kommunikation von Tieren besser zu verstehen. Mehr über Tiere und ihre Sprachen könnt ihr hier nachlesen:
Diesen Text hat Meike geschrieben.