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Warum nicht alle die Monarchie gut finden
- In zehn Ländern in Europa gibt es noch Königshäuser.
- Dort regiert der König oder die Königin allerdings gar nicht das Land.
- Monarchien werden auch häufig kritisiert.
In Dänemark gab es gerade einen Thronwechsel: 52 Jahre lang war Margrethe II. Königin von Dänemark. Vor zwei Wochen hatte sie völlig überraschend angekündigt, dass sie ihr Amt an ihren Sohn weitergeben möchte. Der neue König Frederik X. wurde bei einer großen Feier gekrönt.
Zehn Königshäuser in Europa
Manche finden es gut und richtig, dass es noch Könige in Europa gibt. Aber es gibt auch andere, die all der Trubel um die Königshäuser ziemlich nervt. Einige finden sogar, dass es gar keine Königinnen oder Könige mehr geben sollte. In Europa gibt es noch in zehn Ländern Königshäuser - hier seht ihr, in welchen:
Quelle: ZDF
Was Monarchie bedeutet
Übrigens: Die Staatsform mit einem König oder einer Königin, nennt man Monarchie. Das Wort kommt aus dem Griechischen und heißt, dass die Herrschaft nur bei einer Person liegt. Die Monarchien in Europa sind aber Sonderfälle: Denn auch, wenn es Königshäuser gibt, darf der König oder die Königin nicht regieren.
Die königlichen Mitglieder sind zwar sehr berühmt und werden fast wie Superstars gefeiert, so richtig mitentscheiden dürfen sie aber nicht. Auch wenn alles rund ums Königshaus oft wie ein glitzerndes Märchen wirkt, gibt es auch einige Kritikpunkte:
Habt ihr schon mal einen britischen Geldschein in der Hand gehabt? Wenn ja, dann habt ihr vielleicht das Bild der Queen darauf gesehen. Denn auf britischem Geld ist immer die aktuelle Königin oder der aktuelle König gedruckt. Mit dem neuen König Charles III. muss also komplett neues Geld hergestellt werden - und bis das fertig ist, kann es wohl ungefähr zwei Jahre dauern.
Auch andere Dinge müssen jetzt geändert werden, zum Beispiel Flaggen, Reisepässe oder Briefmarken. Ganz schön viel Aufwand also. Und das alles passiert nicht nur einmal: All diese Dinge werden sich wieder ändern, wenn nach König Charles irgendwann jemand Neues auf den Thron folgt... Manche finden dieses ewige Hin und Her ziemlichen Quatsch.
All diese Änderungen sind nicht nur aufwändig, sondern auch ganz schön teuer. Und auch insgesamt verschlingt das britische Königshaus jede Menge Geld. Der Buckingham Palace zum Beispiel ist schon ziemlich alt und muss deshalb immer wieder renoviert werden. Bezahlt wird all das aus Steuergeldern - also von dem Geld, das Britinnen und Briten an den Staat zahlen.
Einige finden das ungerecht. Sie fänden es besser, wenn der Staat stattdessen Geld für andere Dinge ausgeben und zum Beispiel ärmere Menschen unterstützen würde.
Andere sagen jedoch, dass die Königsfamilie Großbritannien ja auch Geld bringt: Wenn zum Beispiel Royal-Fans aus der ganzen Welt als Touristen nach Großbritannien reisen, ist das wiederum gut fürs das Land.
Kennt ihr noch andere berühmte Königinnen oder Könige? Sissi von Österreich vielleicht oder Karl der Große? Sie haben eine Sache gemeinsam: Ihre Herrschaft liegt schon lange Zeit zurück. Manche sagen, dass das ganze königliche System ziemlich veraltet ist. Sie finden es ungerecht, dass man in die Königsfamilie geboren wird und das Volk nicht darüber entscheidet kann, wer auf den Thron darf.
Wusstet ihr, dass der britische König nicht nur Staatsoberhaupt von Großbritannien ist, sondern auch von anderen Ländern und Inseln - zum Beispiel in der Karibik? Das hängt mit der britischen Vergangenheit zusammen: Vor einigen Jahrhunderten eroberten europäische Seefahrer mit Gewalt fremde Länder - ganz nach dem Motto: "Das gehört jetzt uns". Die Menschen, die dort lebten, wurden unterdrückt oder sogar versklavt. Dieses Erobern fremder Länder und die Unterdrückung der Menschen nennt man Kolonialismus. Großbritannien war die größte Kolonialmacht der Geschichte und hat über viele Jahrhunderte eine große Rolle im Kolonialismus gespielt - genauso wie andere Länder, die heute noch Monarchien sind, wie zum Beispiel die Niederlande, Spanien und Belgien. Bis heute leiden viele Menschen in vielen Ländern unter den Folgen der Unterdrückung. Die Königsfamilien werden dafür kritisiert, dass sie den Menschen nicht geholfen haben, zum Beispiel mit Geld, und sich vor allem für ihre schlimmen Taten bis heute nicht offiziell entschuldigt haben. Deshalb finden es einige Leute nicht so gut, die funkelnde königliche Welt anzuhimmeln, ohne über die Vergangenheit zu reden.
Wieso es eigentlich keinen deutschen König oder Königin gibt, erfahrt ihr im Video:
Diesen Text hat Debbie geschrieben.