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Du oder Sie - oder ganz anders?:Höfliche Anreden in aller Welt
Es gibt auf der Welt viele verschiedene Varianten von "Du" und "Sie"!
Quelle: zdf
Ob man zu jemandem "Du" oder "Sie" sagen sollte, ist manchmal gar nicht so einfach zu entscheiden. Aber klar ist: "Du" sagt man eher zu Menschen, die man gut kennt oder die im selben Alter sind. "Sie" ist die höflichere Anrede - für Leute, die man nicht so gut kennt oder vor denen man viel Respekt hat.
Soweit, so deutsch - aber wie ist das eigentlich in anderen Sprachen? Zumindest in vielen europäischen Ländern funktioniert das mit dem Siezen und Duzen ähnlich wie bei uns - aber es gibt auch noch ganz andere Varianten. Klickt euch durch die Beispiele!
So siezt und duzt man anderswo:
Auf Ungarisch gibt es zwei verschiedene Wörter für "Sie": Nämlich "Maga" und "Ön". "Ön" ist noch ein kleines bisschen respektvoller und förmlicher als "Maga" - aber normalerweise geht beides.
Quelle: imago
Früher gab es im Englischen das Wort "Thou" für Menschen, die man gut kennt, und "Ye" oder "You" für Menschen, die man nicht so gut kennt und vor denen man Respekt hat.
Im Laufe der Zeit ist das "Thou" aber verschwunden und alle sagen einfach nur noch "You". Ganz streng genommen sagen im Englischen also nicht alle "Du" - sondern benutzen ein altes Wort für "Sie"! Und natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten, Respekt auszudrücken: Ob man den Vor- oder Nachnamen benutzt, zum Beispiel.
Im Laufe der Zeit ist das "Thou" aber verschwunden und alle sagen einfach nur noch "You". Ganz streng genommen sagen im Englischen also nicht alle "Du" - sondern benutzen ein altes Wort für "Sie"! Und natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten, Respekt auszudrücken: Ob man den Vor- oder Nachnamen benutzt, zum Beispiel.
In Schweden gab es in den 1960er und 1970er Jahren die sogenannte "Du-Reform" - die Menschen in Schweden hörten einfach nach und nach auf, das schwedische Wort für "Sie" - nämlich "Ni" - zu benutzen. Nur in alten Filmen, gegenüber der Königsfamilie oder in geschäftlichen Briefen kommen besondere Höflichkeitsformen noch vor.
Auf Vietnamesisch und in einigen anderen Sprachen aus Südostasien gibt es viele verschiedene Wörter für "Du" - je nachdem, mit wem man redet. Zu seinen Eltern sagt man also anders "Du" als zu seinen Großeltern oder Geschwistern. Und Eltern haben auch nochmal ein eigenes "Du" für ihre Kinder.
Auch auf Japanisch gibt es nicht einfach ein "Du" oder "Sie": Stattdessen spricht man Menschen ganz unterschiedlich an, je nach dem, wie genau die Beziehung zueinander ist. Mit "Sensei" würde man zum Beispiel einen Lehrer ansprechen und mit "Chan" eine Freundin.
Außerdem gibt es sogar eine eigene japanische Höflichkeitssprache, die Keigo heißt. Das ist ein echt kompliziertes System aus Regeln, um zum Beispiel in der Politik immer respektvoll zu sein und exakt die richtige Anrede zu benutzen. Völlig fehlerfrei können das aber nur wenige.
Außerdem gibt es sogar eine eigene japanische Höflichkeitssprache, die Keigo heißt. Das ist ein echt kompliziertes System aus Regeln, um zum Beispiel in der Politik immer respektvoll zu sein und exakt die richtige Anrede zu benutzen. Völlig fehlerfrei können das aber nur wenige.
Zum Schluss noch zwei besondere Versionen von "Du" und "Sie" aus Deutschland: Beim "Hamburger Sie" siezt man jemanden, benutzt aber den Vornamen. Also zum Beispiel "Ebru, haben Sie gestern logo! geguckt?". Das soll ein höflicher Mittelweg zwischen Duzen und Siezen sein.
Beim "Münchener Du" ist es andersrum: Man duzt jemanden, aber benutzt den Nachnamen. Zum Beispiel: "Frau Müller, hast du gestern logo! geguckt?" Das finden die meisten aber eher unhöflich.
Beim "Münchener Du" ist es andersrum: Man duzt jemanden, aber benutzt den Nachnamen. Zum Beispiel: "Frau Müller, hast du gestern logo! geguckt?" Das finden die meisten aber eher unhöflich.
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