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Tag der Organspende :Organspende - Fragen und Antworten
Wenn ihr eine Erkältung habt oder euch den Fuß gebrochen habt, geht ihr zum Arzt. Der gibt euch Medikamente oder legt euch einen Verband an. Nach ein paar Tagen geht es euch meistens wieder besser. Vielen anderen Menschen kann nicht so leicht geholfen werden. In Deutschland sind etwa 10.000 Menschen so krank, dass sie ein neues Organ brauchen. Wie das funktioniert, wird hier im Video erklärt:
Das Problem: Es gibt derzeit zu wenige Organe, die gespendet werden. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, gibt es den Tag der Organspende, der jedes Jahr am ersten Samstag im Juni stattfindet - dieses Jahr der 7. Juni. Schon lange überlegen Expertinnen und Experten und Politikerinnen und Politiker, was getan werden kann, damit die Zahl der Spenden in Deutschland steigt.
Zustimmung oder Widerspruch?
Im Moment ist es so, dass diejenigen, die Organe spenden wollen, dem Ganzen aktiv zustimmen müssen. Um das zu erleichtern, geht das auch Online.
Sollte Organspende anders organisiert werden? Dazu gibt es verschiedene Meinungen.
Quelle: imago/Arnulf Hettrich/localpic
Ein anderer Vorschlag ist, das alles umzudrehen - dass also die Leute, die gegen eine Organspende sind, das aktiv entscheiden müssen. Und zwar so: Jeder Mensch ab 16 Jahren in Deutschland wäre automatisch Organspender oder -spenderin. Nur wer das nicht möchte, müsste dem widersprechen. Die Befürworter dieser Idee gehen davon aus, dass es dadurch mehr Organspenden in Deutschland geben könnte. In anderen Ländern gibt es diese sogenannte Widerspruchsregel schon - etwa in Italien, Frankreich oder Spanien.
Fragen und Antworten zu dem Thema findet ihr hier:
In unserem Körper gibt es viele verschiedene Organe, zum Beispiel das Herz oder die Leber. Gemeinsam halten die Organe unseren Körper am Leben. Durch Krankheiten können Organe aber so geschädigt werden, dass sie nicht mehr richtig arbeiten. Im schlimmsten Fall stirbt der Mensch daran. Durch eine Organspende können viele Leben gerettet werden.
Bei einer Organspende wird das kranke Organ durch ein gesundes Organ eines anderen Menschen ersetzt. Die gespendeten Organe kommen dabei von einem Menschen, der hirntot ist. Das bedeutet, der Mensch ist gestorben, weil das Gehirn abgestorben ist. Der Körper und damit die Organe werden jedoch noch durch Geräte künstlich am Leben gehalten. So können diese Organe gespendet werden, bevor die Geräte abgeschaltet werden. Das gespendete Organ muss zum Körper des kranken Menschen passen, zum Beispiel zu seiner Blutgruppe. Es kann also nicht jedes Organ an jeden Kranken gespendet werden.
In Deutschland dürfen Ärztinnen und Ärzte nicht einfach Organe von gerade gestorbenen Menschen entnehmen, um sie einem kranken Menschen einzusetzen. Wer möchte, kann das selbst entscheiden und dafür zum Beispiel einen Organspendeausweis ausfüllen. Darin trägt man ein, ob man nach seinem Tod Organe spenden möchte. Wenn sich jemand dazu nicht äußert und stirbt, ist es so: Dann entscheiden Verwandte, ob die Organe gespendet werden dürfen.
Ob jemand seine Organe spenden möchte oder nicht, ist eine super persönliche Sache. In Deutschland darf niemand zu so etwas gezwungen werden.
Nein. Wenn ein Kind stirbt, dann entscheiden die Eltern, ob ein oder mehrere Organe gespendet werden dürfen. Ab 14 Jahren dürfen Jugendliche festlegen, dass sie nicht mit einer Organspende einverstanden sind. Einen eigenen Organspendeausweis dürfen sie erst mit 16 Jahren haben.
Nein. Gespendete Organe bekommen immer diejenigen Patienten, die besonders dringend ein neues Organ benötigen.