Stell dir vor, deine Familie sucht eine größere Wohnung. Doch eine passende Wohnung zu finden, ist in letzter Zeit vielerorts richtig schwer geworden. Wer umziehen will, muss oft lange suchen und viel mehr Miete bezahlen als früher.
Wenn eure Eltern eine Wohnung mieten, dann kostet das Geld, dieses Geld nennt man Miete. Eure Eltern sind dann also Mieter. Um in der Wohnung leben zu dürfen, zahlen sie jeden Monat Geld an die Menschen, denen die Wohnung gehört. Diese Menschen werden Vermieter genannt. Manchmal sind es auch Firmen, denen die Wohnungen gehören.
Vor allem in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Köln gibt es zu wenig Wohnungen für die vielen Leute, die suchen. Auch kleinere Städte sind betroffen, wenn sie etwa eine Universität haben und viele Studierende dorthin ziehen.
Das führt dazu, dass sich viele Leute gleichzeitig für dieselbe freie Wohnung interessieren. Außerdem steigen dieMieten für die wenigen verfügbaren Wohnungen immer weiter. Denn: Je weniger es von einer Sache gibt, desto mehr kostet sie.
Warum es zu wenig Wohnungen gibt
Die Einwohnerzahl Deutschlands steigt. Vor allem auch durch die Zuwanderung zum Beispiel aus der Ukraine. Das heißt, hier leben immer mehr Menschen - die auch Wohnungen brauchen.
Mehr Menschen wollen in der Stadt wohnen als auf dem Land. Zum Beispiel, weil sie dort besser Arbeit finden oder der Weg zur Arbeit nicht mehr so weit ist. Dadurch ziehen viele Menschen in die Städte. Doch in den vergangenen Jahren sind dort längst nicht genug neue Wohnungen gebaut worden.
Die Kosten für Material und für Handwerker sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Und auch wenn man sich für das Bauen Geld von der Bank leihen will, muss man dafür mittlerweile hohe Zinsen, also viel Geld bezahlen. Deshalb wird aus vielen Bauprojekten nichts.
Oft ist es so: Wenn es wenig von etwas gibt, dann wird es teurer. So ist das auch bei den Wohnungen. Immer wenn eine Wohnung frei wird, schauen die Besitzer, was man inzwischen für eine solche Wohnung an Miete bekommen kann. Und das ist eigentlich immer mehr als noch vor ein paar Jahren. Viele Besitzer von Wohnungen schlagen also jedes Mal, wenn sie ihre Wohnung an jemand Neues vermieten, etwas auf den Preis drauf. So werden die Wohnungen mit der Zeit immer teurer.
In einigen Städten werden zwar Wohnungen gebaut, aber nicht für alle Menschen. Viele Menschen kritisieren, dass solche neu gebauten Wohnungen in den Städten häufig nur etwas für sehr gut verdienende Menschen sind. Diese Wohnungen sind dann besonders schick und teuer und so können dort nur Menschen mit viel Geld einziehen. Wer weniger Geld verdient, dem helfen diese neugebauten, teuren Wohnungen dann nicht.
Die Bundesregierung hat nun beschlossen, was sie gegen den Wohnungsmangel tun will. Zum Beispiel wollen sie dafür sorgen, dass in Städten schneller mehr günstige Wohnungen gebaut werden können.