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Verrücktes Wissen über Frauenfußball
- Frauenfußball hatte lange kein gutes Ansehen in Deutschland.
- Zeitweise war Fußballspielen für Frauen sogar verboten.
- Trotzdem hat sich der Sport für Frauen durchgesetzt.
Heute sind die deutschen Fußball-Frauen ganz oben: Acht Europameisterschaften haben sie bisher gewonnen. Dazu kommen auch noch zwei Weltmeistertitel. Kein Wunder, dass Fußball auch bei Frauen immer beliebter wird. Mehr als 206.000 Mädchen und Frauen spielen aktiv in Mannschaften des Deutschen Fußball Bundes (DFB). Dabei wurde es den Frauen ziemlich schwer gemacht. Mehr darüber erfahrt ihr hier:
Früher wurde Fußball von vielen Menschen in Deutschland als Männersport gesehen. Jahrzehntelang lehnten die Sportvereine Frauen ab. Fußballspielen für Frauen galt als unanständig. 1955 verbot der Deutsche Fußball-Bund die Fußballspielen für Frauen in einem Verein! Frauen sollten sich lieber um den Haushalt und ihre Kinder kümmern. Das hielt die Frauen aber nicht auf und sie schlossen sich trotzdem in Teams zusammen, auch wenn diese nicht offiziell anerkannt wurden.
Im Jahr 1970 gab der Deutsche Fußball-Bund endlich nach. Er hob sein Verbot auf und es wurden Frauenfußball-Ligen gegründet und Turniere ausgetragen. Gleichgestellt waren die Frauen aber immer noch nicht: Ihr Spielfeld war kleiner und das Handspiel, normalerweise verboten, war hier sogar erlaubt, damit die Frauen sich „schützen können". Außerdem durfte ein Spiel nicht länger als zweimal 30 Minuten dauern, Frauen mussten mit Jugendbällen spielen, Stollenschuhe waren für sie verboten und im Winter mussten sie ein halbes Jahr Pause machen. Im Laufe der Zeit wurden diese Regeln aber abgeschafft.
1991 fand die erste offizielle Frauenfußball-Weltmeisterschaft in China statt, bei der die USA gewannen. Seit 1991 gibt es auch eine Frauen-Bundesliga in Deutschland.
Seit 1982 hat Deutschland auch eine Frauenfußball-Nationalmannschaft. Anfangs spielte sie noch nicht so gut. An der ersten Europameisterschaft 1984 nahm sie gar nicht erst teil, bei der zweiten auch nicht. Erst bei der dritten Frauen-EM 1989 waren auch die deutschen Spielerinnen dabei. Sie spielten richtig gut und holten sich sogar den Siegerpokal.
Eine Geldprämie wie bei den Männern gab es für die Spielerinnen jedoch nicht. Stattdessen erhielten sie jeweils ein Kaffeeservice. Heute erhalten die Frauen glücklicherweise kein Geschirr mehr, sondern würden im Falle eines Europameisterschaftssieges jeweils 120.000 Euro bekommen.
Die Gehälter im Frauenfußball sind in den meisten Fällen deutlich geringer als bei den Männern. Oft verdienen Frauen so wenig, dass sie im Gegensatz zu den Männern noch einen Nebenjob brauchen.
In einem Qualifikationsspiel zur EM 2005 besiegte das deutsche Team Portugal im Hinspiel mit 13:0 und im Rückspiel mit 11:0, schoss also insgesamt 24 Tore ohne Gegentor. 2011 gelang dem deutschen Team ein 17:0-Sieg gegen Kasachstan in einer einzigen Partie.
Bis 1990 gab es zwei deutsche Staaten: die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR. In der DDR war Frauenfußball zwar nicht verboten, wurde aber auch nicht gefördert. Es gab zum Beispiel keine Trainingscenter für Kickerinnen.
Trotzdem wurde auch in der DDR der Sport bei Frauen immer beliebter. Das bemerkte auch der DDR-Fußballverband (DFV) und nahm 1971 Frauenfußball in seine Spielordnung auf – mit jeder Menge Regeln! Zum Beispiel durften Mädchen erst ab 16 Jahren kicken und die Spielzeit war statt zwei Mal 45 Minuten auf zwei Mal 30 Minuten begrenzt.
In den USA gilt Fußball vielerorts nicht als Männer-, sondern als Frauensport. Fußball wird an den Schulen oft als klare Frauensportart gefördert. Das liegt auch an den vielen Erfolgen des US-Frauenteams: Viermal wurden sie Weltmeister.
Auch interessant: Die Länder Taiwan und Thailand haben bereits an der Frauenfußball-Weltmeisterschaft teilgenommen, am Turnier der Männer bisher noch nicht.
Diesen Text haben Meike und Ansgar geschrieben.