Ohne Putin und Selenskyj:Russland und Ukraine sprechen über Frieden
In der Türkei haben sich Regierungsmitglieder aus Russland und der Ukraine getroffen, um über ein Ende des Kriegs zu sprechen. Die Gespräche fanden in der Stadt Istanbul statt und dauerten laut dem türkischen Außenministerium etwa anderthalb Stunden. Es waren die ersten direkten Gespräche der beiden Länder seit 2022. Die Türkei hat versucht, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln - also zu helfen, dass sie sich austauschen.
Eigentlich sollten die Gespräche schon einen Tag früher stattfinden, wurden aber verschoben. Auch wenn sich die Länder beim Thema Frieden nicht einigen konnten, gab es eine wichtige Vereinbarung: Die Ukraine und Russland wollen in nächster Zeit jeweils 1.000 Kriegsgefangene austauschen. Das bedeutet: Beide Länder geben gefangene Menschen frei, damit sie nach Hause zurückkehren können.
Die Türkei hat gute Beziehungen zu beiden Seiten, zur Ukraine und zu Russland. Präsident Erdoğan versucht, neutral zu bleiben, also keinen der beiden Staaten zu verurteilen. Dadurch ist die Türkei für viele ein guter Ort für Gespräche.
Russland und Ukraine redeten, aber ohne Putin und Selenskyj.
Quelle: IMAGO / Peter Schickert
Wer war dabei und wer fehlte?
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war extra in die Türkei gereist, um an den Gesprächen teilzunehmen. Doch als klar wurde, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht kommen würde, entschied auch Selenskyj, nicht persönlich mit Russland zu verhandeln. Beide Präsidenten haben Vertreter geschickt, die für sie sprechen sollten.
Schon vor dem Treffen hatten einige Experten bezweifelt, dass bei den Gesprächen echte Fortschritte möglich sein würden.
Vor drei Jahren wurde das Land angegriffen. So ist die Lage jetzt.25.02.2025 | 1:47 min
Warum sind die Gespräche wichtig?
Der Krieg in der Ukraine dauert schon mehr als drei Jahre. Viele Länder, zum Beispiel Deutschland, Frankreich oder die USA, wünschen sich dringend, dass endlich Frieden geschlossen wird. Doch Russland und die Ukraine sind sehr unterschiedlicher Meinung. Russland fordert zum Beispiel:
Die Ukraine soll nicht der NATO beitreten.
Einige Gebiete sollen an Russland gehen.
Die Ukraine lehnt das ab. Bundeskanzler Friedrich Merz hat das Treffen als ein kleines, aber positives Signal bezeichnet. Auch wenn es kein Ergebnis gab.
Darum gibt es Krieg
Schon seit einiger Zeit streiten die Länder Ukraine und Russland miteinander. Dabei ging es in der Vergangenheit vor allem um Gebiete im Osten der Ukraine. Jahrelang fanden dort deshalb Kämpfe statt. Worum es genau geht, könnt ihr nachlesen, wenn ihr hier klickt. Ende Februar 2022 wurde der Streit immer heftiger: Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Gebiete im Osten der Ukraine als eigenständige Staaten, also Länder, anerkannt und Soldaten dorthin geschickt. Kurz darauf griffen russische Soldaten auch andere Teile der Ukraine an.
Ein weiterer Grund für den Angriff ist wohl, dass die Ukraine unter anderem mit der Europäischen Union (EU) und den USA befreundet ist. Experten und Expertinnen sagen, der russische Präsident sieht darin eine Bedrohung für sein Land. Deshalb will er die ukrainische Regierung und das Militär entmachten. Die Experten und Expertinnen sind auch der Meinung: Putin wünscht sich, dass Russland wieder mehr Macht bekommt und er so mehr in der Welt mitbestimmen darf. Dabei soll ihm der Krieg helfen. Mehr dazu erfahrt ihr im Video unten.