Katzenohren, Comicfigur, Schnurrhaare: Auf TikTok-Videos kann man sein Aussehen mit allen möglichen Filtern verändern - die auszuprobieren macht ziemlich viel Spaß, keine Frage! Um diese lustigen Videoeffekte geht es aber gar nicht, die Social-Media-Plattform TikTok hat vor, nur ganz bestimmte Videofilter für Kinder und Jugendliche zu sperren. Es geht um so genannte Schönheitsfilter: Wenn man die anwendet, hat man plötzlich eine glattere Haut, größere Augen, vollere Lippen - und das Ganze sieht auch noch total natürlich aus, als würde man wirklich so aussehen. Und genau da liegt das Problem.

Es ist nämlich ganz schwierig zu unterscheiden, ob jemand einen Schönheitsfilter benutzt hat oder nicht. Das heißt, man bekommt schnell das Gefühl, jeder würde so perfekt aussehen. Das kann ganz blöde Gefühle auslösen, weil man denkt, man müsse selbst auch so perfekt und schön sein. Gerade Kinder und Jugendliche sind häufig unsicher über ihr Aussehen und es fällt ihnen oft schwerer, zwischen Filter und Realität zu unterscheiden als Erwachsenen. Untersuchungen zeigen, dass das Selbstwertgefühl vieler junger Nutzerinnen und Nutzer unter der falschen Schönheit leidet. TikTok reagiert jetzt darauf, indem es die Nutzung der Filter für unter-18-Jährige stark einschränkt und mehr Informationen darüber zur Verfügung stellen will.

Die Sache hat nur einen Haken: TikTok kann die Altersangabe von Nutzerinnen und Nutzern nur schwer überprüfen. TikTok ist zum Beispiel auch erst ab 13 Jahren erlaubt, aber viele jüngere Kinder benutzen die Plattform trotzdem. TikTok hat jetzt angekündigt, das Alter besser zu überprüfen. Schon jetzt filtere ein Computerprogramm mit Hilfe Künstlicher Intelligenz Profile von zu jungen Mädchen und Jungen heraus und sperre diese. TikTok sagt, das geschehe weltweit etwa sechs Millionen Mal pro Monat.