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Social Media - die Plattformen
Immer wieder sagen Erwachsene, man soll vorsichtig auf Social Media unterwegs sein und es möglichst nicht so viel benutzen! Aber wieso eigentlich? Was ist das Problem an den Plattformen? Wir stellen euch vier besonders viel genutzte Plattformen vor - wem sie gehören, wie sie ihr Geld verdienen und warum sie so oft kritisch beäugt werden:
TikTok
Quelle: ZDF
TikTok ist eine App, mit der man kurze Videos im Hochformat aufnehmen, in der App hochladen und mit anderen teilen kann. Die App hat eine riesige Musikauswahl, die man für die Videos nutzen kann.
TikTok hat eine Milliarde Nutzerinnen und Nutzer. Über die Hälfte der Nutzer von TikTok sollen unter 24 und ein Viertel unter 19 Jahren alt sein.
Erlaubt ist TikTok ab 13 Jahren, wenn die Eltern einverstanden sind. Direktnachrichten kann man nur ab 16 Jahren oder älter schreiben.
TikTok gehört dem chinesischem Unternehmen ByteDance. Die Vorgänger-App musical.ly wurde von ByteDance 2017 aufgekauft. Musical.ly und TikTok wurden daraufhin zusammengelegt. Dadurch bekam TikTok über Nacht mehrere Millionen Nutzer.
TikTok verdient Geld vor allem mit Werbeeinnahmen: Umgerechnet mehrere Milliarden Euro werden im Jahr.
Außerdem gibt es sogenannte In-App-Käufe: Nutzer können virtuelle Münzen, Coins, für echtes Geld erwerben. In Live-Streams kann man sie anderen TikTokern schenken. Auch einige Spezialeffekte kosten Geld.
TikTok kontrolliert das Alter nicht gut genug: Eigentlich ist TikTok erst ab 13 Jahren erlaubt. Unter 18 benötigt man das Einverständnis der Eltern. Viele kritisieren, dass TikTok das Alter der Nutzer aber nicht gut genug kontrolliert, so dass sich dort auch viele jüngere Kinder anmelden.
TikTok zensiert Videos: Das bedeutet, die App-Macher kontrollieren bewusst, was Nutzer und Nutzerinnen zu sehen bekommen und was nicht. Zum Beispiel wurde das Video einer 17-Jährigen einige Zeit gesperrt, weil sie darin China kritisierte und den ungerechten Umgang mit der Volksgruppe der Uiguren dort. Die TikTok-Macher sagen jedoch, dass die Sperre ein Versehen gewesen sei. Außerdem gaben die TikTok-Macher zu, dass sie eine Zeit lang dafür gesorgt haben, dass die Videos von Menschen mit Behinderung weniger verbreitet und dadurch weniger gesehen werden. Dasselbe soll auch mit Videos von homosexuellen oder übergewichtigen Menschen passiert sein. TikToks Erklärung: Die Firma habe die Menschen damit vor Mobbing schützen wollen.
TikTok speichert persönliche Daten: Um bei TikTok richtig mitzumachen, braucht man ein Benutzerkonto. Dafür muss man seine Telefonnummer und E-Mail-Adresse angeben. Beim Anmelden zieht die App auch Informationen über Freunde und Familie aus dem Adressbuch des Mobiltelefons. In den USA musste TikTok 2019 eine hohe Strafe zahlen, weil die Firma unerlaubterweise die Daten von Kindern gespeichert hat.
TikTok tut nicht genug für den Schutz von Kindern: Kinder und Jugendliche können auch Videos zu sehen bekommen, die nicht für sie geeignet sind, weil zum Beispiel Gewalt oder sexuelle Inhalte gezeigt werden. Außerdem gibt es auch TikTok Probleme mit Cybergrooming und Cybermobbing.
TikTok verleitet zum Geld ausgeben: TikTok selbst ist zwar kostenlos.Wie bei vielen anderen Apps kann man aber auch bei TikTok In-App-Käufe tätigen.
YouTube
Quelle: ZDF
YouTube ist ein Videoportal zum Anschauen und Hochladen von Videos.
YouTube hat mehr als zwei Milliarden Nutzerinnen und Nutzer. YouTube wird zwar sehr viel von jungen Menschen geschaut, aber auch von älteren. Eine amerikanische Untersuchung ergab, dass sogar die Hälfte aller 75-Jährigen in den USA schonmal YouTube-Filme geschaut hat.
Erlaubt ist YouTube ab 13 Jahren, wenn die Eltern einverstanden sind.
Auf YouTube könnt ihr euch ohne Anmeldung Videos übers Internet oder eine App anschauen. Kommentieren oder Videokanäle abonnieren ist nur möglich, wenn ihr euch bei YouTube registriert habt. Ohne Anmeldung kann man auch keine eigenen Videos hochladen.
Neben öffentlichen Videos, die jeder sehen kann, gibt es auch die Möglichkeit private Videos hochzuladen (die kann nur der ansehen, der sie hochgeladen hat) oder ungelistete Videos. Diese Videos können nur die Leute sehen, die den Link dazu kennen. Ungelistete Videos erscheinen auch nicht in Suchergebnissen.
YouTube wurde 2005 in dem US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien gegründet. Vor zehn Jahren hat der Suchmaschinenanbieter Google das Videoportal gekauft - für mehr als eine Milliarde Euro.
YouTube verdient Geld vor allem mit Werbeeinnahmen.
Außerdem verdient YouTube auch mit Premium-Accounts. Wer monatlich an YouTube Geld zahlt, kann YouTube ohne Werbung nutzen.
YouTube tut nicht genug gegen verbotene Inhalte: Auf YouTube gibt es auch sehr viele Videos zum Beispiel mit rechtsextremen oder islamistischen Inhalten oder auch vieles andere, was verboten und gefährlich ist. Immer wieder wird kritisiert, dass YouTube zu wenig dagegen tut, weil ihnen die Werbeeinnahmen viel wichtiger sind als das Löschen solcher Videos.
YouTube tut nicht genügend gegen Falschinformationen: Auf YouTube gibt es auch Videos mit Falschinformationen, die sich dort an Millionen Menschen verbreiten und unwidersprochen auf der Plattform stehen.
YouTube und Google sammeln enorme Mengen Daten: Es ist nicht immer ganz klar, was sie mit den Daten der Nutzer und Nutzerinnen genau machen und an wen sie sie weitergeben.
Wer YouTube nutzt, befindet sich irgendwann in einer Blase und radikalisiert sich möglicherweise: Die Video-Empfehlungen bei YouTube sind so gut auf den einzelnen Nutzer oder die einzelne Nutzerin zugeschnitten, dass man immer nur das angezeigt bekommt, was einem gefällt. Das heißt aber auch: Man bekommt immer Videos zum selben Thema und oft auch mit derselben Meinung präsentiert. Wenn man sich zum Beispiel Videos zu Verschwörungsideen ansieht, kriegt man immer mehr davon gezeigt - und ist immer stärker davon überzeugt.
Instagram
Quelle: ZDF
Instagram war ursprünglich nur eine Fotoplattform - mittlerweile gibt es viele andere Funktionen und es kommen immer wieder neue dazu. Weil TikTok mit kurzen Videos so beliebt wurde, gibt es auf Instagram jetzt auch Reels.
Instagram hat ungefähr 1,5 Milliarden Nutzerinnen und Nutzer. Sie sind insgesamt etwas älter als bei TikTok.
Erlaubt ist Instagram ab 13 Jahren, wenn die Eltern einverstanden sind.
Instagram wurde 2010 gegründet und schon zwei Jahre später von dem sozialen Netzwerk Facebook für 1 Milliarde Dollar gekauft. Inzwischen nennt sich das Unternehmen Facebook und alles was dazugehört Meta.
Instagram verdient Geld mit Werbung. Den Instagram-Nutzern und -Nutzerinnen wird für sie passende Werbung angezeigt - sowohl als Posts als auch als Stories. Für die Werbeanzeigen zahlen die Unternehmen viel Geld.
Instagram vermittelt Schönheits- und Schlankheitswahn: Auf Instagram gibt es zahlreiche Filter - auch Schönheitsfilter. Mit deren Hilfe lassen sich zum Beispiel Pickel wegmachen oder man sieht schlanker aus. Diese Filter werden auf Instagram sehr viel benutzt. Wenn man jedoch ständig solche geschönten Bilder sieht, kann das Stress auslösen und dazu führen, dass man sich selbst nicht mehr schön genug findet. In schlimmen Fällen kann das zu Depressionen und Essstörungen führen.
Instagram sammelt zu viele Daten - und gibt sie weiter: Instagram speichert alle Informationen, die man dort hochlädt und untersucht genau, was man anklickt und mit wem man in Kontakt tritt - und noch viel mehr. Außerdem erlaubt Instagram die Weitergabe dieser ganzen Daten an alle Unternehmen von Meta.
Auf Instagram sind zu viele Social Bots unterwegs: Social Bots sind Computerprogramme. Sie werden beispielsweise dazu eingesetzt, um Postings zu teilen, zu liken oder zu kommentieren. So gibt es besonders viel Aufmerksamkeit auch für problematische Inhalte. Oft wird man auch zu einem Link geführt, mit dem die Unternehmen, die hinter den Bots stecken, Geld verdienen.
Snapchat
Quelle: ZDF
Mit der App können Nutzer und Nutzerinnen sogenannte "Snaps" (Bilder, Videos und Text) verschicken. Die Snaps können mit Filtern, Effekten, Emojis und Texten versehen werden. Das Besondere an Snapchat: die Nachrichten verschwinden nach wenigen Sekunden oder Stunden wieder – je nach Einstellung.
Snapchat wird von etwa 363 Millionen Menschen weltweit genutzt, hauptsächlich von sehr jungen Menschen: Eine Untersuchung ergab, dass mehr als die Hälfte der deutschen Snapchat-Nutzer nicht älter als 24 sind. Nur 15 Prozent sind älter als 35.
Erlaubt ist Snapchat ab 13 Jahren, wenn die Eltern einverstanden sind.
Snapchat wurde 2011 von drei Studenten gegründet: Evan Spiegel, Bobby Murphy und Reggie Brown. Ihnen gehört Snapchat auch heute noch. Die Gründer haben bereits Angebote von Facebook ausgeschlagen, die das Unternehmen kaufen wollten. Ein Angebot von mehreren Milliarden Euro lehnten sie ab.
Auch Snapchat verdient Geld mit Werbung. Es gibt Kanäle von Unternehmen, auf denen sie Texte, Musik oder Videos teilen können. Außerdem können Unternehmen Stories mit Werbung laufen lassen.
Außerdem gibt es gesponserte Filter: Das sind Filter, die eine bestimmte Marke bewerben und dann von allen genutzt werden können.
Die Bilder auf Snapchat sind nicht wirklich weg: Zwar kann man einstellen, dass ein Foto nur zehn Sekunden zu sehen ist. Viele fühlen sich deshalb sicher und verschicken zum Beispiel auch Nacktfotos. Allerdings kann jemand, der das Foto sieht, einen Screenshot machen.
Snapchat hat zu viele Sicherheitslücken: In den vergangenen Jahren wurden bei Snapchat Millionen Accounts gehackt und die Daten von Nutzern geklaut. Snapchat sagt jedoch, das Unternehmen habe diese Sicherheitslücken schließen können.
Snapchat sammelt sehr viele Daten und verwendet sie weiter: Wer in die Datenschutzerklärung von Snapchat einwilligt, erlaubt Snapchat, die auf den Servern des Unternehmens gespeicherten Bilder seiner Nutzer zu verwenden, zu bearbeiten und zu veröffentlichen. Auch Name, Bild und Stimme seiner Nutzer darf Snapchat verwenden. Wie lange die Daten gespeichert werden und wie, ob und an wen sie weitergegeben werden, ist unklar.
Die zwei Hauptprobleme: Datenschutz und superviel Werbung!
Okay, zwei Sachen haben alle Plattformen gemeinsam: Das mit dem Datenschutz scheint nicht so toll zu klappen. Verratet deshalb in eurem Profil möglichst wenig über euch und stellt es auf "privat", damit nur eure Kontakte etwas über euch erfahren können. Außerdem solltet ihr bei Apps immer die Einstellungen überprüfen. Zum Beispiel könnt ihr bei manchen Apps einstellen, ob sie auf alle Kontakte zugreifen dürfen, die ihr in eurem Adressbuch gespeichert habt, oder nicht. Mehr Tipps haben wir hier für euch:
Und das Zweite, das wohl alle gemeinsam haben: Das meiste Geld wird mit Werbung verdient. Die Plattformen sind nicht wirklich kostenlos - ihr bezahlt mit eurer Aufmerksamkeit. Und die Unternehmen wenden deshalb sämtliche Tricks an, damit ihr möglichst viel Zeit auf ihrer Social-Media-Plattform verbringt - und das kann sogar süchtig machen. Wie das funktioniert, könnt ihr hier nachlesen: